Neu in der Playlist KW05

 
 

ERWIN & EDWIN – Power

Album: Power (Vö 01.02.2019)

TITEL

Mit Erwin & Edwin verbinden sich einander eigentlich ein wenig fremde Genres zu einem frischen, musikalischen Mix, der zwar ungewöhnlich, in keiner Weise jedoch gewöhnungsbedürftig daher kommt. Ihre 2013 erschienene EP “Kobra”, welche sich auf Platz 1 der iTunes Electronic Album Charts kämpfen konnte, gab schon mit der Kombination aus Blasinstrumenten und elektronischem Beat an wohin die musikalische Reise der Österreicher gehen sollte. Jetzt mit ihrem neuen Album “POWER” wird dieser Brass-Sound noch durch Gitarre und dem Dauergast Alix ergänzt, der nicht nur eine altbekannte Verstärkung auf Erwin & Edwin Songs darstellt, sondern gleich jedem einzelnen Lied des Albums sein feature aufdrückt. Damit nimmt der Sound der Band ordentlich fahrt auf und zeigt das Trompete, Posaune, Gitarre, DJ Controller und Rap am Mikrofon problemlos unter ein Dach passen und das ganz ohne Platzprobleme.


WILEY & STEFFLON DON – Boasty

Single: Boasty

TITEL

Eine bunte Truppe versammelt sich hier in der Single “Boasty” hinter einem sehr nach Club klingenden und zu mehr als nur zum kopfnicken einladenden Beat. Wer dem britischen Rapper Wiley schon etwas länger verfolgt, bemerkt, dass dieser bereits letztes Jahr, damals in Zusammenarbeit mit Produzent Mucky über dieselbe Melodie rappte, wobei er sich nun mit Stefflon Don und zwei Stargästen prominente Verstärkung besorgt. Der eine von beiden ist kein geringerer als Sean Paul, der hier mit seiner unverkennbaren Stimme seine Spur Dancehall mit rein bringt und in seinem markanten Sound nur noch vom anderen Stargast Idris Elba und seinem rauen, vollen, wohlklingenden Bass übertrumpft wird. Von der musikalischen Struktur her wirkt “Boasty” fast schon wie der klassische Hip Hop Track: Vier Rap-Parts die jeweils völlig schnörkellos und ohne große Verzierung daher kommen und ein eingängiger, beinahe simpler Beat. Einfach aber stark wäre wohl die kürzeste Zusammenfassung dieses kleinen Geheimtipps, der zwar eingängig aber nie eintönig daherkommt. Dafür sorgt schon dieses zusammengewürfelte Quartett, dass, insbesondere die britische Rapperin Stefflon Don, mit ihrer jeweils individuellen Sprachmelodie stetige Abwechslung zu bieten hat.

SAÜD – Woman

Single: 013-310

TITEL

Aus Saudi-Arabien stammt der Rapper und Produzent SAÜD, der hier mit seinem Song “Woman” ein an Klangfarben reichhaltiges, sehr überzeugendes Stück Underground-Hip Hop abliefert. Zunächst wird man sanft in die Klangwelt dieses Songs eingeführt bevor man mit dem Einsatz SAÜD’s einen schwer verhandelbaren Grund vorgelegt kriegt diese musikalische Achterbahn bis zum Ende durchzuziehen. Eine Achterbahn die noch einmal Fahrt aufnimmt sobald SAÜD von seinem Featuregast King Los und dessen rasanten Reimtempo abgelöst wird. SAÜD selbst bezeichnet das Ziel seiner künstlerischen Arbeit als Brückenschlag zwischen Musik und Kultur, was sich auch in den Sounds wiederspiegeln, die in vielerlei Hinsicht an die traditionellen arabischen Musikstücke auf Laute und Langflöte erinnern.


SAMM HENSHAW ft. EARTHGANG – Church

Single: Floating (Vö 18.01.2019)

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Samm Henshaw, der selbst in der Kirche in der sein Vater das pastorale Amt bestritt, seine Liebe zur Musik entdeckte, präsentiert mit Church einen rasanten, eingängigen Vorgeschmack auf sein mit Spannung erwartetes Debütalbum. Natürlich schreit schon der Titel der Single vor allem nach einem Genre: Gospel. Welches wir dann auch zusammen mit einem Mix aus Soul, wummernden, poppigen Bässen und einem Feature des Hip Hop Duos EARTHGANG präsentiert bekommen. Mit viel Witz und Charme singt Samm Henshaw über das Aufwachsen in einem christlichen Haushalt, über Kindheit, elterliche Predigt und natürlich Glaube. Genießen kann man diesen, wie ein warmer Sommertag daherkommenden Song übrigens auch ohne mit Kreuz und Kirche auch nur das geringste anfangen zu können.


KYTES – Take It Easy

EP: Frisbee (Vö: 25.01.2019)

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Bei KYTES ist der Name ihrer Single “Take It Easy” Programm. Locker kommt der Einstieg daher und zu der einfachen Gitarrenmelodie gesellen sich bald neben dem Schlagzeug die Vielfalt der Sound Verzierungen hinzu, welche die Band aus Keyboard, Schlagzeug, E-Gitarre, Bass und Elektrosounds wunderbar miteinander verschmelzen. Kaum setzt Leadsänger Michael Spieler jedoch in entspannt hohem Tonfall die Worte “Take It Easy” an, fällt dieser ganze Putz weg und es bleibt nur eine Stimme und ein bescheidenes Gitarren Riff stehen. Direkt schließt sich der Synthesizer diesem Beispiel an und setzt mit sanfter Melodie die vorgegebene Stimmung fort und zeigt nicht nur wie gut es KYTES versteht den vielfältigen Klangkörper ihrer Band aufeinander abzustimmen, sondern auch die einfache Botschaft des Songs den Zuhörenden eindrücklich spüren zu lassen.


BLACK SEA DAHU – Take Stock of What I Have

Album: White Creatures

TITEL

Mit Black Sea Dahu bringt die Züricher Musikerin Janine Cathrein eine ungewöhnliche Truppe auf die Bühne um ihre musikalische Vision zu verwirklichen. Ein Barrista am Schlagzeug, ein Forstwart am Cello, sowie eine Zeltnäherin und schließlich ein Polygraf an Gitarre und Bass bringen die poetischen Zeilen Janine’s gekonnt zur Geltung und das mit einem Sound dem man schon so oft ins lasche und kraftlose hat abdriften hören. Hier packt er jedoch gekonnt zu und fordert ruhig aber bestimmt seine, ihm gebührende Aufmerksamkeit ein. “Die Musik ist für mich alles was ich je gemacht habe oder machen werde” antwortet Janine Cathrein auf die Frage was Musik für sie bedeutet. Eine Aussage die auf Papier schwer zu verstehen, dafür aber in jedem Moment ihrer Musik zu fühlen ist.


EMMA ELISABETH – “What A Waste”

Single: What A Waste (Vö 25.01.2019)

TITEL

Emma Elisabeth, die gebürtige Schwedin, fabriziert hier ein direktes, kraftvolles Stück Rock’n’Roll, dass die 70er grüßen lässt. Der ruhige, von einem brummigen Bass dominierte Anfang maskiert geschickt bis zum Chorus die Sprengkraft der Single, die sich mit dem maximalen Potenzial der Drum-Machines, Synthesizer und Rockgitarre entlädt. Der Text, intim wie direkt, passt sich dieser Songstruktur an, wartet ab und verschleiert sein Temperament bis zuletzt um schließlich mit dem Überraschungsmoment vorzupreschen. Stark aber gelassen legt sich darüber Emma Elizabeths Stimme, die es versteht Ruhe wie Power in ein und demselben Tonfall mühelos auszudrücken.

Good-To-Know: Am 24.04. spielen SOMEWHERE UNDERWATER (passenderweise) im Auster Club.


MOANU – Mañanas

Single: Mañanas (Vö 25.01.2019)

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Support your Locals! Zu der Kategorie „Künstler-die-man-potentiell-auch-in-der-U-Bahn-treffen-könnte“ gehört die Band MOANU. Wie es sich für den Melting-Pot Berlin gehört, singen sie auf französisch, spanisch, englisch und deutsch, probieren sie sich mit elektronischen Klängen aus und spielen regelmäßig in den lokalen Venues. Nach ihrer ersten EP “Espiral” haben sie jetzt zwei neue Singles produziert. Eine davon heißt Mañanas und lässt uns zu sphärischen Klängen und synthetischen 80s Vibes fragen, warum wir MOANU nicht schon früher entdeckt haben.


Alex Clare x Decco – Crazy To Love You

Single: Crazy To Love You (Vö 25.01.2019)

Ein kleines Dreamteam elektronischer Musik findet sich hinter der Single “Crazy To Love You”. Da wäre zum einen der Brite Alex Clare, der insbesondere mit seinem Hit “Too Close” international für Aufsehen sorgte und mit seinen elektronischen, schon in den Dubstep übergehenden Sounds wunderbar den Stil seiner jetzigen Kollaboration ergänzt. Decco heißt das Duo, dass ihm beiseite steht und hier geradezu ein elektronisches Orchester inszeniert. Ein Feuerwerk künstlerischer Zusammenarbeit und ein Paradebeispiel für die Brillanz der jeweiligen Künstler auf ihrem Gebiet.


POPPY AKROYD – Light

Album: Resolve Reimagined (Vö 22.02.2019)

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Mit “Resolve Reimagines” bringt die britische Komponistin Poppy Ackryod eine neu ausgestaltete Version ihres bereits 2018 erschienen Albums “Resolve” heraus. Hier finden sich Remixes ihrer bereits bekannten Stücke, die neu augearbeitet völig neue Klangdimensionen erreichen. So wird hier aus “Light”, einer schon im Original mysteriös-unheimlichen Komposition, der man nie ganz über den Weg trauen, sich ihrem Bann aber auch in keiner Weise entziehen kann, eine düstere Klangkulisse voller aufzuspürender Geheimnisse. Die Vielfalt der hinzukommenden, elektronischen Klänge, Töne und Geräusche erwecken den Eindruck im Innern einer künstlichen Intelligenz deren komplexen Gedankenströmungen zu lauschen und sich in der Weite dieses Bewusstseinshorizont langsam zu verlieren. Ein Risiko das sich einzugehen lohnt.